Maxidat geht ĂŒber die normale Leistung einer Datenbank hinaus. Ein paar AppetithĂ€ppchen gefĂ€llig: Einbindung externer Text- und Bilddateien in die DatensĂ€tze, statistische Auswertung mit grafischer Darstellung, Rechnen und Filterfunktionen.
Die Dateiverwaltung »Maxidat« ist leicht zu bedienen, vollstĂ€ndig in GEM eingebunden und lĂ€uft in Farbe oder SchwarzweiĂ. Sie verwaltet laut Handbuch bis zu 100000 DatensĂ€tze in einem Mega ST4 und speichert dazu die Daten lediglich mit der tatsĂ€chlichen FeldlĂ€nge. Jeder Datensatz besteht aus einer Maske von 19 Eingabefeldern mit jeweils 54 Zeichen LĂ€nge. Diese Vorgabe schrĂ€nkt die Verwendung von Maxidat fĂŒr bestimmte Anwendungen ein. Es gibt dennoch einen Weg, lĂ€ngere Textpassagen in einen Datensatz zu integrieren. Das Programm erlaubt den Zugriff auf eine externe ASCII-Datei, die es bei Bedarf anzeigt. Dazu trĂ€gt der Anwender in einem Feld den Pfad zu dieser Datei ein. Der Befehl »Text zeigen« holt den Text auf den Bildschirm. LĂ€ngere Zitatstellen und Textpassagen lassen sich so leicht in einen Datensatz integrieren. Die Suchfunktionen greifen aber nicht auf die externen Dateien zu. Genauso funktioniert die Einbindung von Bildern im STAD-, Degas-, Neochrome- und Screen-Format. Maxidat unterstĂŒtzt alle Bildschirmauflösungen und konvertiert die Bilder bei Bedarf. Besonders die Einbindung von Grafiken erlaubt reizvolle Anwendungen. Legen Sie z. B. eine Bilddatenbank an, in der Sie jeweils einige Hauptbegriffe, Datum der Zeichnung, Verwendungszweck und den Pfad fĂŒr das Bild bestimmen. Haben Sie die Sammlung auf numerierten Disketten oder auf der Festplatte, dann sehen Sie mit »Bild zeigen« sehr schnell die entsprechende Grafik. So lĂ€Ăt sich, zumindest teilweise, eine assoziative Datenbank nachbilden. Eine witzige Anwendung der Bildeinbindung findet sich in der Info-Box. Der Punkt »Danksagung« zeigt die Bilder der wichtigsten Maxidat-Helfer bei Klick auf den jeweiligen Namen. Die DatensĂ€tze und auch die Bezeichnungen der Felder lassen sich jederzeit Ă€ndern, ergĂ€nzen oder löschen, ohne daĂ eine Neuformatierung der Datei nötig ist. Ăhnlich flexibel arbeitet das Programm in fast allen Funktionen. So wĂ€hlen Sie die Suchfunktion fĂŒr eines oder alle Datenfelder und suchen nach der angegebene Zeichen kette. Dabei ist die Position innerhalb des Feldes unwichtig. Suche: Name=Klemme findet sowohl den Eintrag »Klemme, Wolfgang« als auch »Wolfgang Klemme«. ZusĂ€tzlich gibt es Joker, z. B. fĂŒr die berĂŒhmte »M??er«-Suche.
Die Suchfunktion wirkt ĂŒbrigens nur auf DatensĂ€tze, die vorher, falls aktiviert, die Filterfunktion passiert haben. Hier legt der Anwender maximal sechs Kriterien fĂŒr die Ausgabe oder Nichtausgabe der DatensĂ€tze fest. Damit filtert er z. B. alle DatensĂ€tze mit der Postleitzahl 6000 aus und erledigt mit Hilfe der Serienbrieffunktionen von Maxidat ein begrenztes Update-Angebot.
Der Druck von Serienbriefen erfordert neben Maxi-Dat noch einen beliebigen Texteditor, der ASCII -Dateien speichert. Hier entwerfen Sie zunĂ€chst einen Rohbau des Briefes und fĂŒgen an die benötigten Adressdateien Platzhalter und daran anschlieĂend den Kennbuchstaben fĂŒr das gewĂŒnschte Datenfeld ein. Zur Formatierung stehen noch einige besondere Steuerbefehle zur VerfĂŒgung, z. B. »w«, gefolgt von einer dreistelligen Zahl fĂŒr einen bestimmten Abstand, oder »u« fĂŒr das aktuelle Datum.
Bild 1. Die Hauptseite von Maxidat: Ein Datensatz ist immer vollstÀndig zu sehen.
Apropos Angebot: Bei Rechnungen oder Angeboten sorgt eine eingebaute Rechenfunktion fĂŒr die entsprechende Automatik bei Netto-und Bruttopreisen sowie Mehrwertsteuer, Porto- und sonstigen Kosten. Maximal acht Rechenzeilen stehen zur VerfĂŒgung, welche die Inhalte beliebiger Datenfelder miteinander verrechnen. Maxidat beherrscht die vier Grundrechenarten und unterstĂŒtzt auch Klammern. Eine sinnvolle Kontrollanwendung der Rechenfunktion ist die Angabe der Ănderungen in einem Datensatz. Schreiben Sie in eine aktive Rechenzeile »s=s+1«, und schon zeigt Maxidat in dem letzten Feld immer die Anzahl der Ănderungen an diesem Datensatz. Die Bezeichnung »s« erklĂ€rt sich leicht. FĂŒr eine Reihe von Funktionen wĂ€re die Angabe der kompletten Feldnamen zu umstĂ€ndlich, also zĂ€hlt Maxidat die Felder platzsparend mit den Buchstaben »a« bis »s« durch.
Aktiencharts
Wo wir beim ZĂ€hlen sind: Etwas verwundert hat mich das Ansinnen des Handbuchs, Aktiencharts mit Maxidat zu verwalten. Das genauere Studium des entsprechenden Kapitels und der allgemeinen Einleitung erklĂ€rt die Funktion. Maxidat ist aus der Praxis des Autors entstanden. Als der AktiengeschĂ€fte tĂ€tigte, integrierte er die nötigen Funktionen zur statistischen und grafischen Auswertung kurzerhand in Maxidat. Das Ergebnis ĂŒberzeugt: Die Kuchen-, Balken- oder Liniendiagramme zeigen einen Kursverlauf sehr differenziert an. Maxidat gibt im Gegensatz zu echten Chartprogrammen keine Kaufempfehlungen und verfĂŒgt auch nicht ĂŒber ausgefeilte Analysemethoden, doch fĂŒr den schnellen Ăberblick eignet es sich gut. Obwohl es sich hier um eine »Zugabe« handelt, ist die LeistungsfĂ€higkeit beeindruckend.
Die meisten Funktionen von Maxidat sind auch per Tastatur aufzurufen. Eine sinnvolle Einrichtung, da der Griff zur Maus in solchen Programmen die Arbeit hÀufig unterbricht.
Hilfreich auch die freie Belegung der Funktionstasten fĂŒr oft benötigte Formulierungen. Die Kommunikation mit anderen Programmen ist ebenfalls vorgesehen. Ăber einen Shell-Aufruf gelangen Sie z. B. in einen Texteditor, um weitergehende Zusatztexte zu einem Datensatz zu schreiben oder Serienbriefe vorzubereiten. ErwĂ€hnenswert sind die Konvertier- und Druckfunktionen. Sie definieren zum Drucken beliebige Zeichenketten fĂŒr jedes Bildschirmzeichen und codieren einzelne Buchstaben eines Textes fĂŒr den Drucker um. Insgesamt hinterlĂ€Ăt Maxidat einen sehr vielseitigen und sicheren Eindruck. Die EinschrĂ€nkung bezĂŒglich der LĂ€nge und Anzahl Felder in einem Datensatz ist das gravierendste Problem des Programms. Allerdings sollte sich jeder ĂŒberlegen, ob er tatsĂ€chlich mehr Platz fĂŒr seine EintrĂ€ge benötigt. In den meisten FĂ€llen reicht die Maske aus. Zur Not weicht man auf die externen Textdateien aus. FĂŒr 129 Mark gibt es kaum eine flexiblere Datenbank als Maxidat, die ein so breites Einsatzspektrum abdeckt.
Softwarehaus Alexander Heinrich. Postfach 1411, 6750 Kaiserslautern
WERTUNG
Name: Maxidat
Preis: 129 Mark, Demo 10 Mark
Hersteller: Alexander Heinrich
StĂ€rken: UnterstĂŒtzt externe Text- und Bilddateien ⥠flexible Maskengestaltung ⥠Rechnen ⥠grafische Auswertung ⥠flexible Ausgabe ⥠preiswert
SchwÀchen: ⥠Begrenzte FeldlÀnge und -zahl
Fazit: FĂŒr jeden, der eine preiswerte Dateiverwaltung sucht, ein guter Kandidat
Bild 2. PrÀsentation per Grafik: Vier verschiedene Diagrammtypen ste hen zur Auswahl.