Ein Grafiktablett ist an und fĂŒr sich nichts Neues mehr. Im Bereich DTP, Design oder EBV sind diese praktischen Zeichenbretter fĂŒr das Erfassen von Zeichnungen oder zur Bildretouschierung sehr beliebt. Der schnurlose Einsatz von Stift und Fadenkreuz ist zwar schon bekannt, aber daĂ der Digitizer zusĂ€tzlich auch auf Druck reagiert, ist zumindest fĂŒr den Atari etwas Neues. Womit allerdings nicht das Zerbrechen des GerĂ€tes beim ersten Anfassen gemeint ist. Vielmehr ermöglicht eine spezielle Technologie die direkte Ăbersetzung des Andrucks vom drucksensitiven Stift in Ihr Anwendungsprogramm. Wie bei einem Pinsel oder einer Feder verbreitert sich die Zeichenlinie, je fester Sie den Stylus auf das Tablett drĂŒcken. Diese drucksensitiven Digitizer der Firma Wacom sind ĂŒbrigens den Kollegen von IBM oder Apple schon lĂ€nger bekannt. Das Grafiktablett selbst ist in den unterschiedlichsten AusfĂŒhrungen erhĂ€ltlich. Angefangen von einer aktiven ZeichenflĂ€che der GröĂe DIN AO (mit StandfuĂ) bis hin zu einem DIN-A5-Digitizer mit 232 x 151 mm ZeichenflĂ€che. Bei der OberflĂ€che haben Sie die Wahl zwischen der normalen StandardflĂ€che, einer transparenten Acrylglasscheibe oder einer bei Bedarf einschaltba-ren elektrostatischen OberflĂ€che.
Letztere sorgt fĂŒr eine sichere Haftung der Zeichenvorlage oder Macro-BlĂ€tter. Zum Lieferpaket gehören neben diversen Treibern und Handbuch entweder eine 4-Tasten-Fadenkreuzlupe, der Standard-Stift mit Seitenschalter oder eben der druckempfindliche Stift, alle natĂŒrlich schnurlos.
Unser TestgerĂ€t, ein DIN-A4-Digitizer mit StandardoberflĂ€che, Lupe und druckempfindlichem Stylus vermittelt einen robusten Eindruck, wobei die leichte SchrĂ€gstellung der ArbeitsflĂ€che und die abgerundeten Ecken fĂŒr angenehmen Arbeitskomfort sorgen. Ăber den Modem-Port an Ihren Rechner angeschlossen, mĂŒssen Sie noch fĂŒr den reibungslosen Betrieb die passende Baudrate per Kontrollfeld einstellen. Die Konfiguration des Tabletts selbst nehmen Sie ĂŒber die rĂŒckseitig angebrachten DIP-Schalter vor. FĂŒr AnfĂ€nger allerdings ist dies gar nicht so einfach. Zur Mausemulation starten Sie noch den mitgelieferten Treiber der Firma Crazy Bits, sinnvollerweise aus dem Auto-Ordner und los geht's. Dank der Auflösung von 1270 Linien pro Zoll und der Genauigkeit von +/- 0,15 mm lĂ€uft der Digitizer sehr exakt, so daĂ Sie »fast wie auf Papier« arbeiten. Erfreulicherweise bereitet der Wechsel zwischen Maus und Tablett wĂ€hrend des Arbeitens keinerlei Probleme. Mit Hilfe separater Systemfelder am unteren Tablettrand, deren Position auf einem mitgelieferten Arbeitsblatt gekennnzeichnet sind, konfigurieren Sie die GröĂe der ArbeitsflĂ€che nach Ihren Vorstellungen.
Eine weitere StĂ€rke des Tabletts ist der Einsatz eines Makrorecorders, der beliebige Mausaktionen, z.B. das Ăffnen eines Fensters und anschlieĂende Laden einer Datei aufzeichnet und einem Makro-Feld des Tabletts zuordnet. Bei Bedarf binden Sie auch Tastatureingaben mit ein. Sie haben die Wahl zwischen der Echtzeitaufzeichnung (Streammodus), der beim Abspielen alle Mausbewegungen exakt nachzeichnet, und dem Pointmodus, der nur Mausaktionen bei gedrĂŒckter Maustaste aufzeichnet. Im letzteren Fall bekommt der Treiber aber erhebliche Probleme bei schnellen Bewegungen, insbesondere wenn die Bildausgabe durch Softwareblitter beschleunigt ist. Ansonsten zeigte sich der Treiber in den gĂ€ngigen Anwendungen als recht stabil. Zur Zeit bemĂŒhen sich eine Reihe von SoftwarehĂ€usern (DMC, Trade It, Crazy Bits usw.) um die Einbindung des drucksensitiven Digitizers in ihre Software. Bleibt noch der Preis. Mit 2000 Mark aufwĂ€rts, je nach Tablett, liegt der Anwenderkreis wohl eher im (semi-)professionellen Bereich, wobei der Digitizer allerdings aufgrund seiner hohen Genauigkeit und FunktionalitĂ€t durchaus sein Geld wert ist. (A.Wischerhoff/wk)
Bezugsquelle: Wacom, Hellersbergstrasse 4, 4040 Neuss 1
TOS-INFO
Name: SD 420 Digitizer
Preis: ab 2000 Mark
Hersteller: Wacom