Prehistorik

Detailgetreue Grafik sorgt für gute Unterhaltung

In einem Land vor unserer Zeit, als die Imbißbuden noch »Dino-Burger« verkauften, spielt die Handlung von »Prehistorik«. Der gleichnamige Titelheld macht sich keulenschwingend und vom Hunger geplagt auf die Jagd nach Frucht und Fleisch.

Seine Reise führt ihn durch viele Landschaften und dunkle Höhlen, die nur so von Gegnern wimmeln. Dank des hölzernen »Meinungsverstärkers« (echt Eiche) entledigt sich unser Urahn mit gezielten Schlägen seiner Feinde, um ihnen anschließend die mitgeführte Nahrung zu entreißen. Doch Vorsicht: Manche der Kreaturen sind äußerst zäh und benötigen drei und mehr Treffer; andere trotzen der hölzernen Waffe völlig.

Nicht alle Steinzeitwesen sind wehrlos: Der Affe auf der Palme wirft munter mit Kokosnüssen um sich, das putzige Eichhörnchen mit weniger putzigen Steinzeitnüssen und »Pyro-Tax« speit Feuerbälle. Insgesamt erwarten den Helden über 20 verschiedene Monster. Aber Prehistorik hat auch Freunde. Einen zeitweilig auftauchenden und meditierenden Guru »weckt« er mit seiner Keule. Dafür überläßt ihm der nette Herr einen der verschiedenen Boni, die auch in der Landschaft versteckt sind. So verleiht beispielsweise ein Schild zeitlich begrenzte Unverwundbarkeit oder eine Spiralfeder größere Sprungkraft. Ein Wecker erleichtert den Wettlauf mit der Zeit, und für ein Ankh (Lebenskreuz) gibt's sogar ein Freileben. Besonders wirksam ist die Axt. Mit ihr erledigt unser Conan-Schreck jeden Gegner auf einen Streich.

Ob in Höhlen oder Baumstämmen: Das Böse ist immer und überall.

Ziel ist es nun, in einer vorgegebenen Zeitspanne genügend Eßbares zu sammeln. Erst wenn der Futterpegel sein Maximum erreicht hat, darf Prehistorik in den nächsten Level aufsteigen und erhält als Belohnung ein weiteres Leben. Bevor er die nächste Landschaft erkundet, muß er sich noch im Kampf gegen ein besonders fieses Obermonster bewähren.

Prehistorik ist ein Hüpf- und Sammelspiel alter Schule. Die knapp bemessene Zeit läßt mitunter etwas Hektik aufkommen; ohne Zeitbonus sind die verschiedenen Szenen nur schwer zu bewältigen. Um den in den Höhlen hängenden Spinnen auszuweichen, braucht man ein gutes Timing - zuweilen ein schwieriges Unterfangen.

Die grafische Gestaltung ist abgesehen von der etwas ruckligen Animation durchaus gelungen und abwechslungsreich. Der Sound begnügt sich mit einer digitalen Titelmusik und im Spiel weitgehend mit einfachen Geräuscheffekten oder wahlweise Musik.

Der hohe Schwierigkeitsgrad liegt hart an der Grenze zwischen Motivation und Frust - ein Continue-Modus wäre angebracht. Ein Cheat am Rande: Alle Level sind ausführbare Programme. Einfach gewünschten Level starten und spielen. Größtes Manko ist aber der realtiv hohe Preis von 90 Mark, der auch Liebhaber von Geschicklichkeitsspielen abschreckt.

TOS-WERTUNG: 6

Wen die Keule schlägt: Prehistorik gegen Goliath.

TOS-INFO

Titel: Prehistorik
Monitor-Typ: Farbe
Hersteller: Titus
Spiele-Typ: Geschicklichkeit
Schwierigkeit: schwer
Ca.-Preis: 90 Mark
Atari TT: nein


Armin Hierstetter
Aus: TOS 09 / 1991, Seite 133

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