Daten auf der Spur: 88 MByte-Wechselplatte von FSE

Kompakt: 88 MByte auf einer Cartridge.

Die neue FSE-Wechselplatte unterscheidet sich äußerlich nicht von ihren Verwandten mit 44 MByte Fassungsvermögen. In dem Mega-ST-großen, grau lackierten Gehäuse steckt ein SQ 5510-Laufwerk der Firma Syquest. An der Rückseite des Geräts finden Sie neben dem Netzanschluß und dem Einschaltknopf je einen gepufferten DMA-Ein- und Ausgang, eine SCSl-Schnittstelle und einen Schalter zum Einstellen der DMA-Adresse. FSE verwendet einen Controller vom Typ »AdSCSI plus« des amerikanischen Herstellers ICD, um die Signale des DMA-Busses in für die Festplatte verständliche Befehle umzusetzen. Die Controllerplatine ist mit einer gerade für die »kleinen« STs nützlichen Echtzeituhr ausgerüstet. Ein kurzes Programm veranlaßt den Rechner, die Hardwareuhr beim Systemstart auszulesen.

Das Laufwerk verbinden Sie per mitgeliefertem DMA-Kabel mit dem Computer. Leider ist dieses zum Anschluß der Festplatte an einen 1040ST um einige Zentimeter zu kurz.

Verify Cache Zeit
aus aus 13:00 Min.
aus an 5:5ß Min.
an aus 15:10 Min.
an an 6:57 Min.

Das SQ5510-Laufwerk verwendet wie sein Vorgänger Speichermedien des Formats 5 1/4 Zoll. Drücken Sie auf den Auswurfknopf, dauert es einige Sekunden, bis die Schreibköpfe zurückfahren und der Antriebsmotor stoppt. Legen Sie das 298 Mark teure Medium ein, benötigt das Laufwerk 14 Sekunden, bis es betriebsbereit ist. Der Hersteller liefert das 2498 Mark teure Laufwerk fertig formatiert, partitioniert und bootfähig aus. Bevorzugen Sie eine andere Einteilung als vorgegeben, müssen Sie natürlich auch den Harddisk-Treiber neu aufbringen. Die serienmäßige ICD-Software, bestehend aus dem eigentlichen Treiber, einem Formatier- und einem Prüfprogramm sowie mehreren kleinen Dienstprogrammen, befindet sich auf allen FSE-Festplatten. Zusätzlich liefert FSE mit der Wechselplatte einige Public Domain- beziehungsweise Shareware-Programme. So findet man beispielsweise Software, um ein Backup anzufertigen oder die Dateistruktur neu zu ordnen. Den Optimizer sollten Sie aber, wenn überhaupt, nur nach einem vollständigen Backup benutzen. Nicht nur FSE, sondern auch wir warnen vor der Benutzung dieses Programms - in unseren Tests zerstörte es einige Dateien.

Unsere Geschwindigkeitstests fielen positiv aus. Wir partitionierten das Medium in 16 MByte große Einheiten. Dann speicherten wir 11408720 Bytes in 720 Dateien, die in 82 Ordnern untergebracht waren, auf die Partition C: der Wechsel platte. Um die Geschwindigkeit praxisgemäß zu testen, kopierten wir diese Daten auf die zweite Partition. Wir führten vier Messungen durch - jeweils mit und ohne Verify beziehungsweise Cache. Der Verify-Puffer war 16 KByte groß, während die Größe des Schreib/Lese-Caches 60 KByte betrug. Die Ergebnisse finden Sie in der Tabelle. Wir führten alle Messungen auf einem Mega ST 1 mit TOS 1.04 durch. »RateHD« gab eine Datenübertragungsrate 699 KByte pro Sekunde und eine mittlere Zugriffszeit von 27 ms an.

Die 88 MByte-Wechselplatte ist in Geschwindigkeit und Komfort einer normalen Festplatte durchaus ebenbürtig. Lediglich der hohe Preis schreckt normale Anwender vom Kauf ab. Der Hersteller sollte auch die sparsame Softwareausstattung nochmals überdenken. Für professionelle Anwender, die auf regelmäßige Datensicherung achten müssen, stellt die »AHW 88« eine überzeugende Alternative zu anderen Datensicherungssystemen dar. (Gerhard Bauer/uh)

FSE-Computer-Handels GmbH. Schmiedstraße 11. 6750 Kaiserslautern

WERTUNG

Name: Trinology AHW 88
Hersteller: FSE
Preis: 2498 Mark; Medium 298 Mark

Stärken: Echtzeituhr □thcrmogeregel ter Lüfter □ stabiles Gehäuse □ hohe Geschwindigkeit

Schwächen: Zu kurzes Anschlußkabel □ magere Softwareausstattung

Fazit: Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und Datenkapazität für professionelle Anwender empfehlenswert


Gerhard Bauer
Aus: TOS 10 / 1991, Seite 41

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