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Verborgene QualitÀten: Tintenstrahldrucker Deskjet 500 von Hewlett Packard

Test

Der neueste SprĂ¶ĂŸling der HP-Deskjet-Familie trĂ€gt den Namen Deskjet 500. Er gleicht optisch seinem VorgĂ€nger wie ein Ei dem anderen, lediglich das Typenschild scheint ausgetauscht. Erfreulich wirkt der Verkaufspreis der verschiedenen Angebote.

Bei nĂ€herer Betrachtung fallen weitere Unterschiede zu den VorgĂ€ngern auf. Die Anzahl der internen Schriften ist erweitert. Der Tintenstrahldrucker verfĂŒgt nun ĂŒber die Schriftenfamilien Courier, CG Times und Letter Gothic jeweils normal und kursiv. Die erste Schrift ist zusĂ€tzlich im Querformat zu drucken.

Der Hersteller gibt eine Druckgeschwindigkeit von 120 Zeichen pro Sekunde an. In der Draft-Einstellung sind es immerhin 240 Zeichen pro Sekunde. Hierbei ist die Zeit fĂŒr den Papiereinzug allerdings unberĂŒcksichtigt.

Die Bedienung am GerĂ€t erfolgt, falls ĂŒberhaupt notwendig, ĂŒber acht Schalter auf der rechten Vorderseite. Oberhalb davon befinden sich zwei EinschubschĂ€chte, die weitere Schriftkassetten oder auch Emulatoren fĂŒr den Epson FX-80 oder HPGL (die weitverbreitete HP-Plottersprache) aufnehmen. Erfreulicherweise sind die zwei DIP-Schalterreihen an der Vorderseite angebracht und ohne UmstĂ€nde zugĂ€nglich. An der RĂŒckseite befinden sich eine serielle und eine parallele Schnittstelle sowie der Anschluß fĂŒr das externe Netzteil. Der Deskjet verarbeitet EinzelblĂ€tter und BriefumschlĂ€ge, die dann allerdings einzeln einzulegen sind. Beachten Sie dabei, daß die Tinte in den zur Zeit erhĂ€ltlichen Druckpatronen nicht wasserfest ist, so daß die Anschrift auf einem Brief in diesem feuchten Herbst unter UmstĂ€nden leidet.

Der TintenbehĂ€lter ist gleichzeitig der Druckkopf und soll sich laut Herstellerangaben komplett aus-tauschen lassen. Ein Originalersatz ist allerdings nicht unbedingt nötig, denn es gibt bereits Tintenspritzen, mit denen man die Kartusche selbst nachfĂŒllen kann. Solch eine NachfĂŒllpatrone oder eine Ersatzkartusche sollten Sie ĂŒbrigens immer griffbereit haben, denn anders als bei einem Nadeldrucker verblaßt die Schrift nicht langsam, sondern ist plötzlich aus Mangel an Tinte nicht mehr sichtbar.

Die DruckqualitĂ€t des HP-Deskjet 500 reicht an die eines Laserdruckers heran, wobei der Tintenstrahldrucker anders als ein Laserdrucker die Seiten zeilenweise ausgibt und nicht als vollstĂ€ndige Seite, so daß aufgrund des Zeilenvorschubs kleine Unterschiede auftreten. Signum- oder Notator-Tintenstrahldrucke machen die Verbesserung gegenĂŒber 24-Nadeldruckern besonders deutlich. Wenn Sie die GerĂ€uschentwicklung eines Nadeldruckers bei derartigen Arbeiten kennen, werden Sie sich beim Tintenstrahldrucker zu Anfang öfter vergewissern, ob das Ding ĂŒberhaupt arbeitet, da nur den Papiertransport zu hören ist. Die Anwendung mit Atari-Computern findet hauptsĂ€chlich im Grafikmodus mit 300 dpi statt. Entsprechende Druckertreiber sind fĂŒr die meisten Programme erhĂ€ltlich oder gehören zum Standard-Lieferumfang. Zur Not tut es auch ein Laserdrucker-Treiber. (wk)

Hewlett Packard, Hewlett-Packard-Straße 16, 6380 Bad Homburg

WERTUNG

Name: HP Deskjet 500
Hersteller: Hewlett Packard
Preis: 1584 Mark

StĂ€rken: SchriftqualitĂ€t □ geringe GerĂ€uschentwicklung □ Emulationen

SchwĂ€chen: Kleine UnregelmĂ€ĂŸigkeiten durch Zeilenvorschub

Geschwindigkeit: normal 222 sec, draft 185 sec.

Dietmar Lorenz