Leserbriefe

Ohne Füller

Der Parkerfüller hat sich beim Leserforum inzwischen schon einen Stammplatz erworben. Oder hat er sich abgenutzt? Wir möchten Ihnen in den kommenden Ausgaben etwas Neues bieten. Ein hübsches Accessoire für den Schreibtisch, eine Textverarbeitung oder...? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit.

ICP-Verlag
Redaktion TOS
Kennwort: Podium
Wendelsteinstr. 3
8011 Vaterstetten/Mchn.

STE-Software unterschlagen

In der Oktoberausgabe haben Sie eine Anfrage von Herrn Seelmann nach spezieller STE-Software veröffentlicht. Ihre Antwort war: »Außer dem Malprogramm Deluxe Paint gibt es nur ein paar Spiele, welche die Fähigkeiten des STE ausreizen.« Ich hoffe Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich da widerspreche, denn bereits seit der Atari-Messe 1990, also seit mehr als einem Jahr, gibt es den »Sample-Wizzard« der Firma Galactic. Dieser Sampler (Hard- und Software) nutzt die Soundfähigkeiten des STEs (Filter, Stereo, Sequenzerbetrieb...) voll aus und schafft darüber hinaus sogar noch einiges mehr, z. B. insgesamt 150 statt der vorgesehenen 4 Samplingfrequenzen.

Natürlich muß ich jetzt auch zugeben, daß das Worte in eigener Sache waren, weil ich der Softwareautor bin. Aber das ändert natürlich nichts an den oben genannten Tatsachen. Ich hoffe, Sie verstehen das als konstruktive Kritik von einem sonst begeisterten Leser.

Arno Oesterheld, 4300 Essen

Wir nehmen uns auch Freiheit für Kritik, da steht Sie natürlich auch Ihnen zu. Daß wir kritikfähig sind, zeigt die Veröffentlichung Ihres Schreibens.

Meinungen zu TOS

Seit dem Erscheinen der TOS bin ich regelmäßiger Käufer und Leser Ihrer Zeitschrift. Irgendwann sammeln sich dann genügend Fragen, Bemerkungen, Kritiken und Lob, um einen Leserbrief ohne ein bestimmtes, eindeutiges Anliegen zu schreiben.

Die Idee mit dem Atari-Symbol plus Jahreszahl auf dem Heftrücken ist ja ganz hübsch, aber durch Herstellungsungenauigkeiten - unvermeidbar bei einem normalen Produkt - sieht das ganze mehr wie eine Berg- und Talbahn aus; durch Weglassen läßt sich wieder Platz gewinnen. Die Rückenstichworte sind gut gelungen, da der Disketteninhalt auch grafisch berücksichtigt ist.

Die kleinen Utilities auf der Diskette sehe ich gerne und nutze sie auch, wie z. B. GTOOL in 5/91. Ich vermisse aber die damaligen Spiele-Demos. Im Gegensatz dazu begrüße ich die Verkleinerung des Spieleteils im Heft.

Immer wieder der gleiche »Senf« bei der Beschreibung des Umgangs mit der Diskette, auf die Diskette damit als READ.ME und im Heft Platz sparen. Für was beispielsweise die Tastaturbefehle-Tabelle, und warum MENU.TOS mit Quick_ST nicht läuft. Lieber eine Erklärung, warum selektieren/deselektieren mit M wählbar ist oder was heißt M? In Ordnung ist die Kurzbeschreibung der einzelnen Dateien, aber manchmal etwas kurz.

Auch schon Vergangenheit, aber mit toller Langzeitwirkung: Der prompte Wechsel von Hochglanzpapier auf umweltfreundliches Papier. So was müßte natürlich von Anfang in unserer Zeit gemacht werden, trotzdem sehr gut.

Nur in einer Fachzeitschrift fand ich ein endlich mal ein längeres Interview mit Alwin Stumpf - der redet auch gut um den heißen Brei herum. Aber so ein Interview ist für mich Salz in der Suppe. Da fallen mir aus grauer Vorzeit zwei ebenfalls sehr interessante Interviews aus Ihrer Redaktionszeit beim ST-Magazin ein: Eines war von einem Mann von Grundig und eines von einem Techniker über das Selbstrepararieren von Floppy-Laufwerken. Und ein Beitrag in TOS 7/90: »So setzen Anwender Ihren ST ein«. Solche Übersichten geben einen Überblick, auf welchem Ast der Computergeschichte man sitzt. Zu Dr. Nibble & Crew: Sehr gut, und zum Glück für die Leser auch zur TOS mitgegangen.

Ingo W., 7500 Karlsruhe

Die Idee des Atari-Logo und der Jahreszahl hat bis Ausgabe 5/91 gut geklappt. Bei dieser Ausgabe hat die Buchbinderei nicht gut gearbeitet; wir haben sie daraufhin gewechselt.

Den Hinweis mit immer wieder dem gleichen »Senf« als Diskettenbeschreibung nehmen wir dankend auf, allerdings sollen auch neue Leser mit der Diskette klar kommen und viel Platz nimmt dieser Text nicht weg. »M« steht übrigens als Abkürzung für Markieren. Zum Hochglanzpapier müssen wir Farbe bekennen: Unser jetziges Papier gleicht von seiner Umweltverträglichkeit dem vorher benutzten Hochglanzpapier, da der Glanz »mechanisch« erzeugt wurde, durch sogenanntes Glattstreichen. Das matte Papier ist nur lesefreundlicher, da es nicht spiegelt. Übrigens: Das ganze Thema Papier geht teilweise in die falsche Richtung. Einer der schädlichsten Stoffe steckt in den Farben.

Klebt und klebt und...

Ein Problem bereitet das Auspacken der Diskette: Können Sie mir ein Verfahren nennen, bei dem nicht das halbe Deckblatt zerrissen wird? Auch der langlebige Kleber macht sich auf meinem Schreibtisch unangenehm bemerkbar, sobald ich anderes Papier auf mein Exemplar der TOS lege: Ich muß es mühsam herunterpulen. Ich hoffe, Ihnen mit der Angabe der Kritik im Sinne der Optimierung Ihrer Arbeit gedient zu haben. Den Parker-Füller für die originellste Zuschrift schicken Sie bitte an meine obige Adresse.

Sebastian Fessel, 1280 Bernau/Berlin

… klebt und klebt •••

Die Befestigung der Plastikhülle der TOS-Diskette auf der Titelseite ist schlicht und einfach ein Zumutung für die Leser. Der verwendete Klebstoff macht es unmöglich, die Hülle zu entfernen, ohne dabei das Papier zu beschädigen. Die englische Zeitschrift ST-Format macht das sehr einfach, nämlich mit simplem Tixo-Band, das sich ohne Beschädigung vom Papier ablösen läßt. Um einen eventuellen Einwand gleich vorwegzunehmen: Daß so eine Art der Befestigung der Diskette nur per Hand möglich wäre, kann wohl nicht sein. Da kämen diese Zeitschriften ja wohl nur mit großer Verspätung in den Handel, von ST-Format weiß ich aber konkret, daß sie ihren Erscheinungstermin sehr genau einhalten kann. Daß einem großen deutschen Verlag nicht möglich sein sollte, was kleinere britische Häuser offensichtlich ohne Probleme schaffen, kann ich nicht verstehen.

Ich ersuche Sie daher um Aufklärung, entweder in Ihrer Zeitschrift oder als Antwort auf meinen Brief.

Heinz K., A-4020 Linz

# So klebt nichts mehr

TOS: Vielen Dank für den »großen deutschen Verlag«, aber das trifft auf uns mit 15 Angestellten nicht zu. Einen Tip, um den Umschlag nicht beschädigen: Die Hülle oben aufschneiden und die Diskette herausziehen. Um nicht Papiere herunterpulen zu müssen, empfiehlt es sich nach dem vorsichtigen Abziehen der Diskettentasche - ja, das geht wirklich! - einfach ein Papier in der Größe der Tasche aufzukleben und schon: klebt nichts mehr. Wir sind immer für Anregungen dankbar. Allerdings hat die gut befestigte Diskettentasche nicht den Vorteil des maschinellen Aufklebens; auch sie wird Monat für Monat von fleißigen Händen aufgebracht. Warum wir die Diskette so gut befestigen, hat nur einen Grund: Diese Methode schützt einfach besser vor Diebstahl der Diskette. Ein Tip noch am Schluß: Unsere Abonnenten bekommen die Diskette dem Heft beigelegt und nicht aufgeklebt. Wie Sie sehen, kleben wir nicht wenn's nicht unbedingt sein muß. Zum Füller an die angegebene Adresse: Für den Anfang war's nicht schlecht, aber für den Füller muß es schon ein bißchen mehr sein.

Horst Brandl

# »Universelles Filter Werkzeug in Forth«

Zum Artikel »Universelles Filterwerkzeug in Forth«, TOS 10/91: Einen Satz wie: »Forth ist darauf ausgelegt, das zu tun, was der Programmierer sich wünscht« muß ich einfach kommentieren, denn dies ist die Absicht aller Programmiersprachen.

Es ist keineswegs richtig, daß andere Sprachen mit dem aufgeführten Parser-Problem größere Schwierigkeiten haben, wie es der Autor u.a. in seinem Schlußsatz behauptet. In jedem Compiler stecken weitaus komplexere Parser, die nicht in Forth geschrieben wurden, und dies beweist, daß es auch viel einfacher geht, wenn man nicht den vom Autor vorgeschlagenen Algorithmus verwenden will. Niemand soll verwehrt sein, kräftig Reklame für seine Lieblingssprache zu machen - meine sind Modula-2 und Common-Lisp -, aber es ist dabei nicht objektiv, ein Problem auf einen für eine einzige Sprache speziell zugeschnittenen Lösungsweg zu reduzieren.

Natürlich kann man in Forth alles mögliche mit dem Return-Stack anstellen, in C kann man wahrhaft kryptische Ausdrücke formulieren und in Assembler gar selbstmodifizierenden Code schreiben. Dies sind jedoch alles Kabinettstückchen, die einem spätestens bei der Fehlersuche Kopfschmerzen bereiten.

In der heutigen Software-Engineering zählen denn auch nicht mehr die Seiteneffekte und Tricks, die man hinter dem Rücken aus dem Ärmel schütteln kann, sondern viel wichtiger ist die Durchschaubarkeit, Korrektheit und Erweiterbarkeit des Codes, selbst wenn man dafür manchmal auf Effizienz bringende Hintertüren verzichten muß. Und ich habe ernste Zweifel, daß Forth auf diesem Gebiet große Vorzüge aufweist.

Christian K., 6530 Bingen

Handschrift

Einer Ihrer Leser bezeichnet die Verleihung eines »goldenen Füllers« für den besten Leserbrief als »Schnapsidee« (TOS 8/91). Doch da bin ich ganz anderer Auffassung. Nicht ohne Grund unterteilen Historiker die Entwicklung der Menschheit in »Vorgeschichte« und »Geschichte«; Geschichte beginnt mit durch handschriftliche Überlieferung erforschbarer Vergangenheit. Die Fähigkeit, etwas schriftlich mitzuteilen oder festzuhalten, ist die Grundlage unserer Zivilisation und nicht etwa der Computer. Deshalb finde ich Ihre Idee mit dem goldenen Füller gerade für eine Computerzeitschrift besonders gut.

Walburga D., Hildesheim

MS-DOS-Computer

An der Universität arbeite ich täglich an einem 80286 bzw. einem 80386 SX, bin aber jedesmal froh, wenn ich mich an meinen privaten 1040 ST setzen kann, denn dieser besitzt unter anderem eine Maus, die von allen (Grafik-) Programmen unterstützt wird. Auf den anderen Rechnern müssen z. B. die Kommentare in Bildern mit den Cursor-Tasten verschoben werden, was meistens nicht auf Anhieb klappt, da am Endpunkt die Größe nicht richtig abgeschätzt wird. Weiterhin ist es in vielen Programmen unmöglich, sich durch die Verzeichnisse zu der gewünschten Datei durchzuhangeln; man muß den gesamten Pfad und den Dateinamen auswendig wissen. Es lebe die Fileselect-Box. Bedenkt man dann nach die Preise für die Software, heißt meine Devise weiterhin: Es lebe der Atari ST. IBM-Kompatible benutze ich nur, wenn es sich nicht vermeiden läßt.

Dieter S., 6969 Hardheim

Misere der DTP-Händler

In der Tat betrachten wir es ebenfalls als Misere, daß der produzierende Calamus-Anwender im Normalfall nicht den kundennahen Service vorfindet den er braucht. Diese Situation ist eine Folge der Händlerstruktur der Atari DTP-Center. Hierbei müssen wir zur Zeit leider feststellen, daß mehr als 2/3 dieser Händler mit dem Verkauf der DTP-Hardware ihre Verpflichtungen dem Kunden gegenüber als erledigt betrachten. Service und Support gibt es, wenn überhaupt, ausschließlich im Hardware-Bereich. Dies, obwohl in den Statuten der DTP-Händler ausdrücklich das Vorhandensein von geschultem DTP-Personal als Grundvoraussetzung vorgeschrieben ist. Als Folge davon wird der Kunde im Problemfall grundsätzlich an den Software-Hersteller verwiesen, der mit seinem Hotline-Service den notwendigen Support vor Ort ersetzen soll. Daß dies bei einer Kundenzahl von mehr als 13.000 Calamus-Anwendern häufig zu besetzten Leitungen führt oder zu längeren Wartezeiten bis zur Beantwortung einer schriftlichen Anfrage, dürfte sicher augenscheinlich sein und hilft den Kunden mit Termindruck wenig. DMC kann und will nicht zentrale Anlaufstelle für den Endverbraucher sein. Offen bleibt die Frage nach dem kundennahen qualifizierten Service und Support. DMC hat auf Grund der Wichtigkeit dieser Problemstellung einen neuen Weg beschritten. Mit der bundesweiten Einführung von Calamus-Profi-Centern (CPC) wird hier der Fehlbedarf nach kundennahen fachspezifischen Beratungs- und Supportleistungen durch DTP-Prof is gedeckt. Ein individuelles Schulungsangebot, sowie vorführbereite Problemlösungen für den DTP-Alltag gehören genauso zu den Leistungen der CPCs wie auch der Hotline-Service.

Zum Schluß eine Anregung: Vielleicht sollte Ihre Zeitschrift einmal den Service der DTP-Händler testen, und so den Kunden die Möglichkeit zu geben, gezielt dort zu kaufen, wo dieser auch vorhanden ist.

Dietmar Meyfeldt,
BMC (Hersteller des DTP-Programms Calamus)



Aus: TOS 12 / 1991, Seite 80

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