»EM 90«, 9-Zoll-Monitor: Klein, stark, schwarzweiß

Bei vielen Musikern, die auf der Bühne einen ST verwenden, benötigt selbst der vergleichsweise kompakte SM 124 noch zuviel Platz. Von der Firma Eickmann stammt ein 9-Zoll-Monitor, der sowohl für den TT als auch für die normalen ST(E)-Rechner geeignet ist.

Der »EM 90« ist ein waschechter VCA-Monitor. Verbunden mit dem normalen Monitorausgang eines TT stellt er die unteren 5 Auflösungen dar. Je nach Modus zeigt das Gerät leider nur unterschiedlich graue beziehungsweise monochrome Pixel. Über ein mitgeliefertes Adapterkabel schließen Sie den Bildschirm an alle normalen STs oder STEs an. Als einzige Auflösung stehen dann 640 x 400 monochrome Bildpunkte zur Verfügung.

Erfolgt beim TT die Sound-Ausgabe über zwei Cinch-Buchsen oder den in den Computer eingebauten Lautsprecher, liegt bei älteren ST-Modellen das Musik-Signal an der dreizehnpoligen Monitorbuchse an. Da der Monitor über keinen eigenen Lautsprecher verfügt, finden Sie an dem Adapterkabel einen Cinch-Stecker.

Die Bildröhre des EM 90 leuchtet nur sehr kurze Zeit nach. Trotzdem stört er sogar in der niedrigen ST-Auflösung am TT nicht durch übermäßiges Flackern. Dies ist eine Folge der sehr kompakten Bildröhre. Eine großer Monitor flackert subjektiv eher als ein kleines Gerät. Der EM 90 hat große Probleme mit der Bildschirm-Synchronisation. Als wir ihn während unseres Tests an einen Mega STE beziehungsweise 1040 STE anschlossen, waren nach jedem Kaltstart Nachjustierungen nötig. Die schlecht erreichbaren Regler erschweren diese Arbeit in großem Maße. An der Vorderseite finden Sie nur den Einstellknopf für die Helligkeit. Der Einschalter und die Regler für Kontrast, horizontale Synchronisation und die vertikale Bildlage sind auf die Rückseite verbannt. Die ordentlich entspiegelte Bildröhre reflektiert nur direkt einstrahlende Lichtquellen.

Die Bildqualität ist eigentlich eher unbefriedigend. Wer schon einmal an einem Macintosh-Computer mit integriertem Monitor gearbeitet hat, weiß, wie gut eine neun Zoll große Bildröhre sein kann. Von der Güte eines Mac-Bildschirms ist der EM 90 weit entfernt. Uns störte, daß das ganze Bild ein wenig nach rechts gekippt ist. Auch Kisseneffekte traten an unserem Testmodell auf. Diese lassen sich jedoch durch horizontales Verschieben des Monitorbildes weitgehend eliminieren. Dann sitzt allerdings die Anzeigefläche nicht mehr exakt in der Monitormitte.

Aufgrund seiner äußerst kompakten Abmessungen von 24 x 27 x 23 cm (Breite x Tiefe x Höhe) einschließlich Standfuß, ist der EM 90 geradezu prädestiniert als Kontrollmonitor für Bühnenmusiker. Diese werden sich wohl an der nur ausreichenden Bildqualität nicht stören. Anwender, die aufgrund eingeschränkter Platzverhältnisse mit dem kleinen Eickmann liebäugeln, sollten lieber auf ein flaches LC-Display ausweichen. (uh)

Eickmann Computer, In der Römerstadt 249/253, 6000 Frankfurt/M.

WERTUNG

Name: EM 90
Preis: 448 Mark
Hersteller: Eickmann Computer

Stärken: Anschluß an ST(E) und TT möglich □ sehr kompakte Maße □ Standfuß

Schwächen: Unbefriedigende Bildqualität

Fazit: Ein sehr kompakter Monitor mit eher minderer Bildqualität.


Gerhard Bauer
Aus: TOS 01 / 1992, Seite 44

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