Reprostudio pro bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Rastermanipulationen, für den Druck aber noch nicht genug
Nachdem wir Ihnen im ersten Teil dieses Berichts schon eine Reihe von Funktionen und den Umgang mit Filtern vorgestellt haben, folgen diesmal die Bereiche Drucken, Hardware-Kombinationen und das große Finale.
Im Druckbereich bietet Repro Studio pro ausreichende Möglichkeiten zur Rastermanipulation (siehe Bild). Die Rasterwinkel und Punktformen sind noch nicht frei veränderbar. Allerdings lassen sich Raster nachladen. Das Fehlen von Treibern für professionelle Ausgabegeräte (Belichter) verhindert derzeit noch eine direkte Ausgabe. Als Alternative bietet die Firma Trade It einen PostScript-Interpreter an, der die von Repro Studio gespeicherten Bilder in eine Postscriptdatei umwandelt. Damit könnte man auf normale Postscript-Ausgabegeräte ausweichen. Eine Alternative ist der Export der Bilder im *.IMG, *-TIF oder *GIF-Format, um damit die Rasterung sowie die Ausgabe der Bilder anderen Programmen zu überlassen.
Als vom Hersteller empfohlene Mindestkonfiguration ist ein ST mit 1 MByte RAM genannt. Erfahrungsgemäß benötigt man jedoch trotz der virtuellen Bildverwaltung mindestens 4 MByte Speicher, bei der Nachbearbeitung von Grautonbildern ist eine Grafikkarte unerläßlich, da die aufgerasterte Darstellung eines Bildes ein Erkennen von Fehlem nicht zuläßt. Gute Erfahrungen haben wir mit einem TT4 gesammelt, da das Programm dessen 4-Bit-Grafikkarte unterstützt. Schon mit den dadurch vorhandenen 16 Graustufen ist eine sinnvolle Nachbearbeitung zu realisieren. Und da wir schon bei der Hardware sind: Das Programm lief im Test mit den Grafikkarten von Matrix, Maxon und Crazy Dots.
Repro Studio pro ist ein Programm, das im Bereich der Bildverarbeitung vor allem durch die umfangreichen Maskenfunktionen und die daraus re-s ultierenden Layout-Ergebnisse überzeugt. Leider bietet das Programm noch zu wenig Treiber für Ein- und Ausgabegeräte. Es fehlen diverse Scannertreiber und eine Ausgaberoutine auf einen Belichter. Da das Programm auf einen professionellen Einsatz zielt, ist auch die Einbindung eines Grafiktabletts wünschenswert. Beim Test überzeugte das Programm durch seinen Pixel- und Halbton bereich sowie seine klare Benutzeroberfläche, die eine schnelle Einarbeitung erlauben, und nicht zuletzt durch seinen vergleichsweise niedrigen Preis. Ist eine zukünftige Farbversion ebenso leistungsfähig, haben beide Programme sicher gute Chancen im Markt. Ebenso wichtig wie die reine Programmleistung ist für den Anwender natürlich auch die Kundenbetreuung, auf die der Hersteller dann hoffentlich genauso gewissenhaft achtet.
Neben der Professional Version des Programms zum Preis von 998 Mark sind noch eine normale Version 2.0 für 498 Mark und eine Juniorversion 2.0 für 248 Mark im Handel. Bei der normalen Version fehlen die virtuelle Bi Id Verwaltung, der Vektorteil und einige Maskenoperationen. Die Juniorversion ist für den Normalanwender gedacht, da eine Grautonbildverarbeitung nicht sinnvoll möglich ist. Es fehlen neben den oben erwähnten Programmteilen die Blockoperationen und der komplette Maskenbereich.
Die Firma Trade It bietet in Verbindung mit den Programmen zwei unterschiedliche Scanner des Typs Logi Scanman mit einer Scanbreite von jeweils 105 mm an. Mit einen Preis von 598 Mark für das Programm Repro Studio Junior mit einem 32-Graustufen-Scanner zielt die Firma auf den Low-Price-Markt. Der Scanner läßt sich von 100 bis 400 dpi in 100er Schritten umschalten und besitzt einen Helligkeitsregler. Die erzielten Resultate vermitteln einen positiven Gesamteindruck im Bereich der Strichgrafiken. Eine Alternative für den semiprofessionellen Einsatz ist ein Scanner mit 256 echten Graustufen. Als Steuersoftware dient eine der drei Programmversionen, wobei der Preis zwischen 998 Mark mit der Junior-Version und 1648 Mark mit der Professional-Version liegt. Mit Hilfe dieses Scanners lassen sich gute Ergebnisse bei der Verwendung von Schwarz-Weiß-Vorlagen erzielen. Da der Scanner jedoch mit einer roten Vorlagebeleuchtung arbeitet, ergeben sich z.B. bei Farbfoto-Vorlagen Verfälschungen. Die Qualität der erzielten Ergebnisse im Grautonbereich ist durchaus mit professionellen Systemen zu vergleichen. Es ist jedoch zu bedenken, daß die Scannbreite mit 105 mm und die Verfälschungen bei Farbfotos einen vollständigen professionellen Einsatz nicht zulassen. (wk)
WERTUNG
Name: Repro Studio pro VI.1
Preis: 248 Mark junior, 498 Mark normal, 998 Mark Professional
Hersteller: Trade It
Stärken: gute Maskenfunktionen □ Benutzeroberfläche □ Unterstützung der TT-Grafikkarte □ Preis
Schwächen: Vektorteil noch nicht ausgereift □ zu wenig professionelle Scanner- und Belichtertreiber □ mangelnde Rastermanipulation beim Ausdruck
Fazit: Ein gutes, betriebssicheres Programm für professionelle Anwendungen im Strich- und Halbtonbereich.