Farbe ist Trumpf: Tintenstrahldrucker HP 500 C

Der neueste Tintenstrahldrucker von Hewlett-Packard bietet für deutlich unter 2000 Mark Farbfähigkeit bei hoher Auflösung. Seine Stärken und Schwächen erfahren Sie hier.

Im Bereich der Arbeitsplatzdrucker waren bis vor kurzem nahezu ausschließlich Nadeldrucker tonangebend, die zwar preiswert waren, aber mit hohem Geräuschpegel. Seit einiger Zeit ist aber auch die Tinten strahl-Technologie im unteren Preissegment präsent. Sie liefert ein ebenso sauberes Druckbild wie ein guter 24-Nadel-Drucker bei akzeptabler Geschwindigkeit und angenehm niedrigem Geräuschpegel. Dagegen stehen die etwas höheren Betriebskosten und der Nachteil, keine Durchschläge drucken zu können.

Ein gravierender Nachteil war bisher die fehlende Farbfähigkeit bei günstigen Tintenstrahldruckern. Farbe war erst in Preiskategorien zu haben, die die Schmerzgrenze eines Normalanwenders überstieg. Mit dem »HP Deskjet 500 C« hat sich das jedoch geändert. Äußerlich ist er kaum von seinem kleinen Bruder »HP Deskjet 500« zu unterscheiden. Nur das Typenschild gibt über den kleinen Unterschied Auskunft, der den 500 C zu etwas besonderem macht. Statt der normalen, schwarzen Tintenpatrone nimmt sein Patronenhalter auch eine etwas größere Patrone mit den Farben gelb, rot und blau auf, aus denen der Deskjet 500 C eine erstaunliche Farbvielfalt zusammenstellt.

Im Schwarz-Weiß-Modus verhält sich der 500 C voll kompatibel zu seinen kleinen Brüdern, Ausdrucke mit dem normalen HP Deskjet-Treiber gelingen in bekannter Schärfe. Für Farbdrucke läßt sich zwar ein HP-Paintjet-Treiber verwenden, jedoch berechnet dieser seine Ausgaben auf die geringere 180dpi-Auflösung des PaintJet, was für große weiße Ränder neben und unter dem Bild sorgt.

Beim Wechsel zwischen Farbe und Schwarz-Weiß-Druck sollte tunlichst die Tintenpatrone gewechselt werden: Nicht nur verbraucht der Druck von Schwarz mit der Farbpatrone die dreifache Menge Tinte, auch das sonst gewohnte tiefe Schwarz läßt beim Druck mit der Farbpatrone einen deutlichen Grünton erkennen. Praktischerweise kann man aber nicht vergessen, die Patrone zu wechseln: Fordert der Treiber einen Druck mit der anderen Patrone an, stellt der Drucker die Arbeit ein, bis die Patrone gewechselt ist. Farbdruck ist teuer: Schätzungen ergaben Druckkosten von 2 bis 3 Mark pro DIN-A4-Seite. Wie bei HP inzwischen üblich, sind Tintenpatronen nur zu hohen Preisen zu beziehen, und eine Nachfüllmöglichkeit wie für die schwarze Patrone ist für die Farbpatrone bisher noch nicht bekannt.

Alles in allem erhält der Käufer des HP 500 C einen leisen Drucker mit komfortablem Papierhandling, der im Schwarz-Weiß-Betrieb genauso billig druckt wie sein kleiner Bruder, aber jederzeit die Möglichkeit zu einem farbigen Zwischenspiel bietet. (uh)

Hewlett Packard GmbH, Hewlett Packard-Str. 16, 6380 Bad Homburg

WERTUNG

Name: HP Deskjet 500 C
Preis:
Hersteller: Hewlett Packard

Stärken: hohe Auflösung □ feinste Farbschattierungen unterscheidbar

Schwächen: dunkle Stellen werden mit zuviel Tinte bespritzt, wodurch das Papier wellig wird

Fazit: Für Anwender, die einen leisen Farbdrucker mit hoher Auflösung suchen, ist der HP Deskjet gut geeignet Die Verwendung der Patrone mit schwarzer Farbe, verbilligt Schwarz-Weiß-Ausdrucke erheblich.


Holger Lubitz
Aus: TOS 05 / 1992, Seite 46

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite