Das Thema »Superagenten« ist zwar schon reichlich abgegriffen, mit dem Action-Adventure »Hunter« konnte das französische Label Activision aber trotzdem einen Hit landen.
Diversen Kleinigkeiten am Wegrand sollte man Aufmerksamkeit schenken 3D-Polygongrafiken Àhneln sich alle: Fast schon eine »Carrier Command«-Impression.
Eine Prise 007, ein Hauch Rambo - der Held von Activisions neuestem Meisterwerk »Hunter« arbeitet in einer Spezialein-heit fĂŒr militĂ€rische AufklĂ€rung und Sabotage. Die haben ein paar Problemchen mit einer Inselgruppe, die in Feindeshand gefallen ist. Der GroĂmeister soll den bösen Buben Saures geben. Dabei gibt's drei unterschiedliche Missionstypen: Je nach Geschmack (und FĂ€higkeit) des Spielers kann Hunter sich als smarter SchnĂŒffler oder zĂŒndelfreudiger Saboteur betĂ€tigen oder er wird in eine vorgegebene Aktion eingebunden. Die Uraltidee wurde brillant in ein attraktives Spiel umgesetzt. Grafik und Sound fallen weder zu grell oder plump noch zu Ă€rmlich aus. Landschaften, GegenstĂ€nde und Menschen prĂ€sentieren sich in 3-D-Po-lygongrafik und sind tadellos animiert. Zur Grafik gibt's Sounds von jaulenden Motoren, tosenden Wellen und peitschenden SchĂŒssen. Hunter rĂ€umt dem Spieler erstaunlich viel Handlungsfreiheit ein. GrundsĂ€tzlich beginnt ein Auftrag mit dem Briefing im Hauptquartier: welche Mission, wieviel Zeit etc. Je nach Auftrag Ă€ndert sich das Verhalten des Akteurs. Steht zum Beispiel ein kleiner Bombenanschlag im Auftragsbuch, muĂ Hunter sich um Fallschirm, Dynamit, Fahrzeug, Logbuch und Karten kĂŒmmern. Alles Notwendige findet er im Materiallager. Die Karte dient der Orientierung und wird bei jedem Besuch im Lager des Gegners ergĂ€nzt. NatĂŒrlich schummelt sich Superman möglichst unbemerkt ins besetzte Terrain. Der Tarnung wegen legt er auch schon mal eine Schwimmeinlage zur nĂ€chsten Insel hin. Blöd, daĂ es unterwegs hungrige Haifischlein gibt. Schnellboot, Hubschrauber oder Flugzeug sind eben doch bequemer. Je nach Bodenbeschaffenheit darf s auch ein Jeep, Lkw oder Zweirad sein. NatĂŒrlich fein animiert und mit stilgerechtem Knattern, Röhren oder Töfteln. So ge- langt der Heldator in Siedlungen, Industrie- oder MilitĂ€ranlagen. Das Umherwandeln und -fahren gestaltet sich Ă€uĂerst bequem: Mit Maus oder Joystick steuert man durch irgendeine TĂŒr und das Szenenbild wechselt ins Innere des Raums. Ăhnlich einfach funktioniert Fahren, Fliegen oder Radeln. Eine ordentliche Sabotage will natĂŒrlich gut geplant sein. SchlieĂlich rechnen die Gegner mit Ăberraschungen. Schnell gibt's Terminverzögerungen, und das mag der Chef gar nicht. Oft dauert ein Auftrag sogar mehrere Tage. Hier zeigt das Programm RealitĂ€tsnĂ€he und simuliert das Halbdunkel der DĂ€mmerung, schwarze Nacht und Morgengrauen. Nach sorgfĂ€ltiger Vorbereitung befindet man sich frĂŒher oder spĂ€ter in Feindesland und kullert ein paar Eierchen ins Munitionslager oder unter den Ăltank. NatĂŒrlich gibt's auch bei der nĂ€chsten Mission Spannung und Nervenkitzel: Folgejobs sind kein mĂŒder Abklatsch der vorangegangenen, sondern sorgen dafĂŒr, daĂ der Spieler wie zementiert stundenlang ausharrt, (hu)
Hunter
Hersteller: Activision
Preis: ca. 90 DM
Mono: nein
Genre: Action-Adventure
Note: 6 von 6