Nur einige Monate nach dem Erscheinen von Script 3.0 erfreute Volker Christen die Script-Fans mit einem Update, das wieder einmal die beliebte Textverarbeitung um einige wichtige Funktionen erweitert.
Die wichtigste Neuerung ist natürlich die Unterstützung der Speedo-Fonts. Damit stehen dem Script-Anwender jetzt auch Vektorzeichensätze zur Verfügung, was vor allem bei großen Zeichensätzen, wie zum Beispiel Überschriften, einen deutlichen Vorteil gegenüber den Pixel Zeichensätzen darstellt.
Erst einmal muss Speedo für 99 DM gekauft und installiert werden, was relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Im Speedo-Grundpaket sind schon vierzehn gut gelungene Zeichensätze vorhanden, die nun in Script 3.5 in allen möglichen Punktgrößen einsetzbar sind.
Eine Besonderheit von Script im Umgang mit diesen Zeichensätzen ist der Cache Ordner. Hier werden alle einmal erzeugten Speedo-Fonts zwischengelagert, was einen deutlichen Geschwindigkeitsgewinn bei der späteren Benutzung bringt. Selbst bei der Benutzung von mehreren Speedo-Fonts sind dadurch keine störenden Geschwindigkeitseinbußen zu bemerken.
Ein weiterer kleiner Trick ist die sogenannte SPDCHAR.MAP. Diese kleine Datei wird in den Speedo-Font-Ordner gelegt und sorgt für die richtige konstante Tastaturbelegung (an Signum!3 angelehnt).
Das Ergebnis ist im Ausdruck bei Punktgrößen über 20 ganz hervorragend und auch für kleine Desktop-Publishing-Anwendungen geeignet.
Für kleine Fonts kann man Speedo natürlich auch benutzen, hier ist aber ein guter handoptimierter Pixel-Font eher noch dem Vektor-Font vorzuziehen.
Einige andere schöne kleine Erweiterungen gegenüber der Version 3.1 sollten auch nicht unerwähnt bleiben. So kann jetzt ein vertikales Lineal ein- oder ausgeschaltet werden, das die vertikale Orientierung auf der Seite erleichtert (Fensterumschlag als häufigstes Problem in der Praxis).
Alle „Vielfaxer“ werden sich besonders über die deutliche Erleichterung beim Faxen freuen. Im Print-Menü wird lediglich statt „Drucken“, „Faxen“ angeklickt. Automatisch, je nach eingestellter Druckerauflösung, errechnet Script das FAX und übergibt es an das jeweilige FAX-Programm (QFAX oder Teleoffice). Hier kann es dann sowohl in Fein- als auch in Standardauflösung ohne weitere Umrechnung gesendet werden. Lediglich bei großen Faxen und einem etwas knapp bemessenen Arbeitsspeicher kann dem Rechner die Puste (Speicher) ausgehen, was Script bemängelt. Durch das Ausschalten von nicht dringend benötigten Accessories und einen kleineren Speedo Cache lässt sich das Problem jedoch meistens beheben. Der Programmautor denkt wohl darüber nach, ob man eventuell bei zu knappem Arbeitsspeicher das FAX „stückchenweise“ auf die Festplatte schreiben könnte. Für das Drehen der Seite bei knappen Arbeitsspeicher auch eine mögliche Lösung.
Endlich scheint sich auf verschiedenen Rechnerplattformen ein Textformat langsam durchzusetzen - das RTF-Format. Im Gegensatz zum bereits vorhandenen ASCII Format werden hierbei Textattribute, Seitenformat, Umlaute, Tabulatoren, Fußnoten .usw. soweit wie möglich übernommen. Bei Bildern und Zeichensätzen hört die Kompatibilität leider auf. Trotzdem bedeutet die Unterstützung dieses Formats, das in der PC-Welt verbreitet ist, durch ATARI-Programme (außer Script auch Papyrus) einen willkommenen Brückenschlag.
Script ist durch die Version 3.5 wieder etwas interessanter geworden, die Wunschliste an das Programm erneut kleiner. Es fehlt jetzt eigentlich nur noch eine richtig gute Fehlerkorrektur, alle anderen Funktionen, wie zum Beispiel Spaltensatz, würde ich auf der Dringlichkeitsliste für eine gute Textverarbeitung nicht so hoch ansetzen. Das gehört schon eher ins Lager des DTP.
Falls man Ihnen noch nicht dieses 79,-DM teuere Update unter den Weihnachtsbaum gelegt hat, sollten Sie, nachdem Sie hier einmal über die neuen Features nachgelesen haben, sich das Update selbst gönnen. Man gönnt sich ja sonst nichts ...
Preis: 239,-DM
für Studenten: 179 DM
Positiv:
Negativ: